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Kantonales Budget 2024: EVP will keine Steuersenkungen zulasten von Pflegepersonal und der Schwächsten

Das Bud­get des Kan­tons Bern rech­net für das Jahr 2024 mit einem Über­schuss von 13 Mil­lio­nen Fran­ken. Bei den Inves­ti­tio­nen ist ein nega­ti­ver Finan­zie­rungs­saldo von 182 Mil­lio­nen Fran­ken vor­ge­se­hen. Gleich­zei­tig hält die Finanz­di­rek­tion am Bestre­ben fest, die Steu­er­an­lage für juris­ti­sche Per­so­nen zu redu­zie­ren. Die EVP for­dert mehr Geld für die Gehalts­ent­wick­lung des Pfle­ge­per­so­nals und eine nach­hal­tige Inves­ti­ti­ons­pla­nung anstelle von Steu­er­sen­kun­gen.

Die Finanz­di­rek­tion hält nach wie vor an der Sen­kung der Steu­er­an­lage für juris­ti­sche Per­so­nen um zwei Steu­er­zehn­tel fest. Sollte wider Erwar­ten die Schwei­ze­ri­sche Natio­nal­bank im Jahr 2024 eine Gewinn­aus­schüt­tung vor­neh­men, ist vor­ge­se­hen, die Steu­er­an­lage für natür­li­che Per­so­nen um 0.5 Steu­er­zehn­tel zu sen­ken. Gleich­zei­tig wird ledig­lich ein Teue­rungs­aus­gleich von 2% gewährt. Für das Kan­tons­per­so­nal ste­hen zusätz­lich 1.3% für indi­vi­du­elle Gehalts­er­hö­hun­gen zur Ver­fü­gung, wäh­rend Lehr­kräfte sogar 1.5% erhal­ten sol­len. Die Bemü­hun­gen zur Ver­bes­se­rung der Gehalts­si­tua­tion im Bil­dungs­be­reich wer­den von der EVP begrüsst. Aller­dings wird erneut die Gehalts­ent­wick­lung im Gesund­heits­sek­tor ver­nach­läs­sigt. Trotz der Teue­rungs­kom­pen­sa­tion von 2% pro­fi­tiert das Gesund­heits­per­so­nal ledig­lich mit 0.7% bei indi­vi­du­el­len Gehalts­stei­ge­run­gen, da in die­sem Bereich die Rota­ti­ons­ge­winne weg­fal­len. Die EVP for­dert mit Nach­druck, dass die Gehalts­si­tua­tion der Pfle­gen­den ana­log zu der­je­ni­gen der Lehr­kräfte ver­bes­sert wird.

Ange­sichts der Teue­rung ist es nicht ange­zeigt, wei­ter­hin an Steu­er­sen­kun­gen fest­zu­hal­ten, da diese dem Kan­ton jähr­li­che Min­der­ein­nah­men von 40 Mil­lio­nen Fran­ken bei juris­ti­schen Per­so­nen bzw. 79 Mil­lio­nen Fran­ken bei natür­li­chen Per­so­nen besche­ren wür­den. Zusätz­lich tra­gen Min­der­auf­wände bei Prä­mi­en­ver­bil­li­gun­gen und Ergän­zungs­leis­tun­gen zur Finan­zie­rung der Steu­er­sen­kung bei. Auf­grund der stei­gen­den Lebens­hal­tungs­kos­ten sind Ein­spa­run­gen in die­sem Bereich aus Sicht der EVP inak­zep­ta­bel. Steu­er­sen­kun­gen dür­fen nicht auf Kos­ten der Schwächs­ten unse­rer Gesell­schaft rea­li­siert wer­den.

Das Inves­ti­ti­ons­po­ten­zial im Kan­ton Bern bleibt nach wie vor hoch. Die EVP unter­stützt die Bemü­hun­gen, wich­tige Bau­pro­jekte ins­be­son­dere im Bil­dungs­be­reich vor­an­zu­trei­ben. Im Jahr 2021 spra­chen sich sowohl der Grosse Rat als auch die Regie­rung bei der Prio­ri­sie­rung der Hoch­bau­in­ves­ti­tio­nen für eine maxi­male Neu­ver­schul­dung von CHF 500 Mil­lio­nen Fran­ken im Zeit­raum von 2022 bis 2031 aus. Die EVP ist besorgt dar­über, dass trotz Über­ar­bei­tung der Prio­ri­tä­ten­liste diese Ober­grenze der Neu­ver­schul­dung nicht ein­ge­hal­ten wer­den kann.


Kon­takt: 
Bar­bara Stotzer-Wyss, Prä­si­den­tin EVP BE,
Gross­rä­tin, Mit­glied FiKo, 079 270 96 95